Startseite Zurück zur Kontinentauswahl Der Daumen Arabiens Zwischen Orient und Küstentrubel
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Kurze Landesinformationen Ausführliche Beschreibungen von: Doha, Festungen/Forts, Inlandsee Khor Al Udaid, Mystery Valley + Film City, Mangrovenhalbinsel Ras Umm Saa, Felsgravuren Al Jassassiya, Singing Sand Dunes, Ruinenstadt Al Gamel Genaue Reiseberichte Einreise, Adressen, Gesundheit, Sicherheit, Feiertage, Hinweise Bildgalerie mit zahlreichen Fotos

Der Daumen Arabiens


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Mystery Valley + Film City


Im Westen von Qatar, an der Nordspitze der Halbinsel Ras Abaruk, findet man zwei absolut lohnenswerte Sehenswürdigkeiten, die erstaunlicherweise in keinem Reiseführer (nicht einmal im einheimischen "Marhaba") erwähnt werden. Das mag eventuell daran liegen, dass dort bis zum Jahr 2000 auch gar nichts sehenswertes zu finden war.

Am Eingang zum Mystic ValleyZwar war die Gegend um Bir Zekreet bereits um 5.000-3.500 v. Chr. besiedelt, was aus Feuersteinfunden hervorgeht, jedoch entspringen die altertümlich wirkenden Bauten im "Mystery Valley" und die komplette "Film City" einem vollkommen anderen Ursprung. Im Jahr 2000 nutzte nämlich der qatarische Fernsehsender QTV die Lokalität, um hier für die einheimische Filmproduktion "Eial al-deeb: The Sons of the Wolf" zu drehen. Da diese Produktion eigentlich als langjährige Fernsehserie im Soap-Opera-Stil gedacht war, wurden keine Kosten und Mühen gescheut und drei aufwendige Filmsets erschaffen (das Budget dafür war mehr als doppelt so hoch wie für jede andere vorherige Produktion): eine Gruppe von runden Steinhäusern im Talkessel ("Mystery Valley"), eine Mini-Stadt ("Film City") im maurischen Stil und ein großes Zeltlager (steht leider nicht mehr). Eine postive Begleiterscheinung dieser Filminvestitionen war übrigens die Säuberung der vormals stark verschmutzen Oase. Natürlich erhoffte man sich auch, die Sets noch für weitere Filmproduktion nutzen zu können, denn die Nutzungsdauer der Bauten war auf mind. 10 Jahre angelegt. Doch sowohl der Erfolg des eigentlichen Projektes "The Sons of the Wolf", als auch die Nutzung für andere Filme blieb letztendlich aus. So bleiben diese zwei interessanten Sehenswürdigkeiten also auch weiterhin nur einer kleinen Anzahl von Touristen vorbehalten, die davon wissen und den Weg hierher finden.

Felsformationen nördlich von Bir ZekreetUm zu diesen beiden Filmsets zu gelangen benötigt man auf jeden Fall einen Allrad-Geländewagen! Man folgt von Doha aus der Straße nach Westen in Richtung Dukhan, nimmt wenige Kilometer vor Dukhan die Abzweigung nach Bir Zekreet auf die Halbinsel Ras Abaruk und folgt der asphaltierten Straße bis in den Ort hinein. Ab hier beginnt nun eine ca. 30-40minütige Rüttelpiste nach Norden, deren Verlauf jedoch nicht immer eindeutig zu erkennen ist bzw. es sehr viele verschiedene Fahrspuren gibt. Darüber muss man sich aber keine großen Sorgen machen, solange man sich immer zwischen der Küste zur Linken und den bizarren Felsformationen zur Rechten hält. Mit dieser Orientierung kann man eigentlich jeder halbwegs erkennbaren Fahrspur folgen, passiert eine Vielzahl von eindrucksvollen Kalksteinformationen und gelangt schließlich bis zur Einfahrt ins "Mystery Valley", welche wirklich unübersehbar ist.
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Am Eingang zum Mystic ValleyRechter Hand öffnet sich ein runder Talkkessel zwischen den Kalksteinplateaus, an deren Zugang sich mittig und äußerst imposant ein einzelner pilzartiger Felsen mit einem runden Steinhaus darauf erhebt - ein Anblick der alleine schon die Fahrt hierher lohnt. In den hohen Wänden, die den Talkessel einschließen, finden sich noch etliche weitere solcher Rundhäuser und ergeben so eine eindrucksvolle Kulisse, bei der man zuerst gar nicht auf ein fiktives Filmset schließen will, sondern eher auf die Ruinen einer längst vergangenen Zivilisation. Überragt wird diese Szene von ein paar weiteren Steinhäusern, die oben auf dem Rand der Kalksteinfelsen thronen. Ursprünglich waren alle Hütten mit Strohdächern versehen, jedoch wurden diese im Rahmen einer Filmszene abgebrannt. Auf der linken Seite am Ende des Kessels findet man eine breite Rampe, die die Zufahrt hinauf zum Felsplateau bildet, von wo aus man sich die ganze Szenerie von oben anschauen kann.

Blick über einen Teil der Film CityWendet man sich am Ende des Talkessels aber nach rechts und folgt der Piste rechter Hand um die Felsen herum, so gelangt man über eine weitere Rampe auf das Plateau der anderen Seite und stößt nach ein paar Hundert Metern auf das zweite Filmset, die "Film City". Wie eine Fata Morgana taucht vor einem die kleine sandfarbene Stadt mit Ihren Palmen auf, welche an einer echten Oase erbaut wurde. Die kleine Stadt ist in erstaunlich gutem Zustand und hier lebt auch eine Art Verwalter. Der Zugang zur Stadt ist kostenlos, jedoch freut sich der Verwalter über einen kleinen Obulus, für den er die Besucher gerne herumführt und leckeren Tee serviert. Wenn man die Anlage alleine erkunden möchte, ist dies natürlich auch in Ordnung. Es handelt sich bei den Gebäuden nicht um reine Filmkulissen aus Holz, sondern um richtige Steingebäude, die im traditionellen Stil erbaut wurden.Vogel Strauss bei der Film City Die Häuser lassen sich betreten, die Türme erklimmen und von dort oben hat man einen herrlichen Blick über die Dächer der Stadt und die umliegende Landschaft. Beim Erkunden dieser Anlage fühlt man sich wirklich direkt wie in einem Märchen von 1001 Nacht.

In der Gegend um die Oase und die Filmstadt leben erstaunlicherweise auch etliche Strauße, denen man jedoch sehr vorsichtig begegnen sollte (vor allem während der Brutzeit!). Sie werden scheinbar auch vom Verwalter der Filmstadt teilweise angefüttert, damit die Touristen noch ein Highlight mehr zu sehen bekommen. Man sollte sich ihnen jedoch keinesfalls zu Fuss nähern und bei einer Begegnung den Wagen besser nicht verlassen, denn die Tiere sind manchmal sehr aggressiv. Der Verwalter bietet leider auch Straußeneier zum Verkauf an, jedoch sollte man aus Gründen des Naturschutzes davon bitte die Finger lassen!

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