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Kurze Landesinformationen Ausführliche Beschreibungen von: Rocas, Hauptstadt Sao Tome, Traumstrände, Wasserfälle, Obo-Nationalpark, Cao Grande + Boca do Inferno, Ilheu das Rolas Genaue Reiseberichte Einreise, Adressen, Gesundheit, Sicherheit, Feiertage, Hinweise Bildgalerie mit zahlreichen Fotos

Das vergessene Paradies am Äquator


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Hauptstadt Sao Tome


Grösste Stadt und gleichzeitig auch Hauptstadt des Archipels ist Sao Tome mit ca. 20.000 Einwohnern und See- und Flughafen. Sie liegt im traditionell dicht besiedelten nördlichen Küstensaum und ist der Mittelpunkt des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Insellebens. Es ist ein kleines lebendiges Städtchen mit ganz besonderem Flair, das vor allem von den alten, langsam verfallenden portugiesischen Kolonialgebäuden erzeugt wird. Man braucht sich nicht wundern, aber das Stadtbild wird stellenweise stark von Militär und Polizei geprägt, wobei es sich nicht nur um einheimisches Militär handelt, sondern auch um ein tausend Mann starkes Militärkontingent aus Angola. Diese Militärpräsenz ist aber völlig normal. Um alles wichtige zu sehen, was die Hauptstadt so zu bieten hat, reichen eigentlich schon fast 2-3 Stunden aus. Um das Leben und vor allem die Lebensart der Insulaner etwas besser kennenzulernen, empfiehlt es sich einfach mal an belebten Plätzen für ein paar Stunden zu relaxen und das bunte Treiben zu beobachten. Wenn man mehrere Tage in der Stadt ist, dann ist man als Tourist eh recht schnell bekannt und kennt schon nach kurzer Zeit die halbe Stadtbevölkerung :-) Während starker Regenfälle und der drückenden Mittagshitze wirkt die Stadt jedoch wie ausgestorben.

Santa Se Kathedrale
Kathedrale: Der Großteil der Santomesen sind gläubige Katholiken und daher ist das kulturelle Herz der Hauptstadt zweifelsohne die im 16. Jahrhundert erbaute Santa Se Kathedrale mit ihrem großen Vorplatz und den zwei Türmen, welche die ganze Stadt überragen. Auch wenn der Bau bereits im Jahr 1576 begann, so endete er jedoch eigentlich erst 1958 mit der heutigen Ansicht der Kathedrale. In dieser Kirche las der Papst 1992 im Rahmen seines Pastoralbesuches von Angola und Sao Tome & Principe sogar eine Messe. Der total verwachsene Brunnen hinter der Kathedrale wirkt auf irgendeine Art und Weise schon richtig mystisch. Bei den abendlichen Sonntagsmessen ist die Kirche oftmals bis auf den letzten Platz gefüllt.

Präsidentenpalast
Präsidentenpalast: Direkt gegenüber der Kathedrale befindet sich der stets von Soldaten bewachte rosafarbene Präsidentenpalast. Er darf übrigens - wie viele staatliche Gebäude/Ministerien - nicht fotografiert werden und das mit Gewehr und aufgepflanztem Bajonett bewaffnete Wachpersonal achtet auch strikt darauf (auch Nachts!). Jedoch haben ein paar Zigaretten oder freundliche Worte schon Wunder bewirkt. Vor jedem Wachwechsel (zu Mittag und in den Abendstunden) ertönt ein Trompetensignal, was jeden Passanten und Autofahrer auffordert sofort stehen zu bleiben. Dies sollte man unbedingt beachten, wenn man selber mit dem Mietwagen unterwegs ist. Dieselbe Aufmerksamkeit muss auch an den Tag gelegt werden, wenn die Fahrzeugkolonne des Staatspräsidenten vorbei fährt. Es wird übrigens ein ausgeprägter Personenkult um den Präsidenten berieben und in vielen Geschäften hängt sein Porträt - ob dies freiwillig geschieht lasse ich mal dahingestellt.


Fort Sao Sebastiao: Das aus dem Jahr 1575 stammende Fort Sao Sebastiao an der Nordostspitze der Insel beherbegt inzwischen das Nationalmuseum von Sao Tome mit Zeugnissen der Landesgeschichte und ist ein schönes Beispiel für portugiesische Festungsanlagen des 16. Jahrhunderts.Fort Sao Sebastiao Die Errichtung des Fort konnte jedoch auch nicht verhindern, dass die Stadt 1599 und 1641 von den Holländern eingenommen wurde. Am Eingang des Fort stehen die Statuen der 3 Entdecker der Insel. Im Nationalmuseum (Eintritt 3 EUR) werden ganz nett und liebevoll mit alten Fotos, Möbeln und anderen Ausstllungsstücken die Geschichte des Archipels, das elende Leben der Sklaven auf den Zuckerrohr-, Kaffee- und Kakaoplantagen vermittelt. Hier erfährt man, dass nach der Besitzergreifung zunächst Zuckerrohr angebaut und Sao Tome neben der Kapverdeninsel Santiago zum weltweit ersten tropischen Plantagengebiet wurde und hier auch das patriarchalische Modell der späteren Zuckerrohrpflanzungen Brasiliens entstand. Die neuen Konkurrenten trieben die santomeischen Zuckerbarone gegen Ende des 17. Jahrhunderts in den Ruin. Als Umschlagplatz für Sklaven hielt sich die Insel über Wasser. Dann, Anfang des 19. Jahrhunderts, kamen Kaffeestrauch und Kakaobaum ins Land und begründeten einen beispiellosen Plantagenboom, der Sao Tome 1913 in den Rang des größten Kakaoproduzenten der Erde katapultierte. Besonders eindrucksvoll ist der Vergleich der luxuriösen Räumlichkeiten von Plantagenbesitzern im Gegensatz zu den erbärmlichen Kammern der Sklaven. Auf dem Dach des Fort befindet sich ein kleiner Leuchtturm (erbaut 1928), der im Jahr 1994 restauriert wurde.


Markt: Kommerzieles Zentrum der Hauptstadt ist der weiträumige Bereich des Marktes.Mercado Municipal Er wird unterteilt in den Open-Air-Markt außerhalb und den Mercado Municipal innerhalb der Hallen. Während der Rest der Hauptstadt eigentlich recht sauber ist, so stapelt sich im Bereich des Marktes der Dreck doch schon extrem. In den Hallen ist es eigentlich immer voll und laut, Menschen strömen durch die Eingangstore hinein und hinaus und drinnen muss man sich teilweise schon recht rabiat durch die Massen vorwärtskämpfen. Wer ein solches Treiben nicht gewohnt ist, der sollte sich nicht sofort hineinstürzen, sondern es ersteinmal vom Rand aus beobachten. Überall herscht das Getuschel und Gekreische der Marktfrauen. Der Markt mit seinem lebhaften und farbenprächtigen Treiben bietet so ziemlich alle Produkte der Insel an: von Schnürsenkeln über Gemüse, Obst, Kräuter, Fleisch, Fisch, bis hin zur Kernseife, Schokolade, Romane, Schallplatten - einfach alles, was man sich denken kann. Alleine die Farben der vielen Früchte und Gerüche der Kräuter lassen einen nur noch Staunen. Auch wenn die Einheimischen eigentlich sehr freundlich und aufgeschlossen sind, so mögen es viele Marktfrauen jedoch nicht, wenn man sie fotografiert. Dies sollte man dann auch wirklich respektieren, wenn man nicht Ärger mit der halben Markthalle haben möchte. Direkt angrenzend an den Markt befindet sich der "Taxiplatz", an dem Hunderte von gelben Taxis parken und auf Kundschaft warten - ein Wunder, dass auf dem Rest der Insel überhaupt noch welche unterwegs sind. Von hier aus kann man mit Sammeltaxis oder einem Einzeltaxi zu allen Zielen der Insel aufbrechen (Preis vorher aushandeln!).


Uferpromenade in Sao TomeUferpromenade: Die einst prunkvolle Uferpromenade entlang der Nordseite der Stadt ist ein toller Platz, um sich im Schatten der Bäume die Zeit damit zu vertreiben, die Einheimischen zu beobachten. Mittlerweile sind die kilometerlangen Steingeländer und viele Teile des gepflasterten Weges jedoch verfallen. Während des Tages spielen Kinder am Strand und ständig kommen Fischerboote aus der Ana Chaves Bucht rein, wo der Fisch fangfrisch hautpsächlich von Frauen gleich aufgekauft wird, um ihn woanders direkt wieder zu verkaufen. Wenn die Fischer nichts zu tun haben, dann sitzen sie meist in lustiger Runde im Schatten und vertreiben sichn die Zeit mit Smalltalk und Bier trinken. Von hier aus kann man auch zahlreiche Schiffswracks in der Bucht sehen, die langsam vor sich hin rosten. Während des ganzen Tages sind vor allem an der Flussmündung des Agua Grande Greifvögel auf der Jagd nach Fisch - ein Schauspiel dass man sich ruhig mal einige Zeit lang anschauen sollte. Am Abend öffnen an der Strandpromenade ein paar kleine einheimische Restaurants, von denen ich das "Paraiso dos Grelhados" empfehlen kann, ein kleiner blauer Container mit sehr guten und günstigen Grillgerichten.

Flugzeugwrack im Volkspark
Volkspark: Auf halbem Weg zwischen Kathedrale und Fort befindet sich direkt an der Avenida de Independencia der Parque Populaire (Volkspark). Von den Schöpfern einst als prunkvoller Park und Treffpunkt der Stadtbevölkerung geplant, ist er mittlerweile doch schon ziemlich runtergekommen und selbst Einheimische findet man hier nur noch wenige. Als Treffpunkt für die Jugend haben sich schon längst andere Örtlichkeiten in der Stadtmitte etabliert. Neben ein paar nicht unbedingt nenneswerten kleinen Bars und Shops - die meisten geschlossen sind - findet hier eigentlich nur noch ein altes ausrangiertes Flugzeugwrack Interesse. Doch solchen Schrott findet man selbst in den Hinterhöfen und Gärten von einigen Anwesen im Land.




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