Land der Mythen und Sagen
Blau und Weiß, die Farben der Nationalflagge, stehen für die Farben des Himmels und des Meeres. Von beiden gibt es in Griechenland zur Genüge. Für Touristen ist das Land am Balkan seit jeher ein bevorzugtes Reiseziel und das nicht nur, weil schon die Götter ihren Wohnsitz auf dem griechischen Olymp hatten. Wer übrigens den Olymp erwandern will, braucht eine ganz gute Kondition, denn der Aufstieg dauert ca. 6 - 7 Stunden.
Eine weltweit einzigartige Landschaft sind die steilen Felsen mit den Meteora-Klöstern in Thessalien, wo aus einem Tal diverse Felstürme emporragen, auf denen sich mehrere noch bewohnte Klöster befinden. Wer sich jedoch nicht lange an einem Ort aufhalten will, dem kann nur das Insel-Hopping ans Herz gelegt werden, bei dem man jeden Tag auf einer anderen Insel der Ägäis verbringen kann.
Fläche: 131.990 km²
Einwohner: ca. 11 Millionen
Hauptstadt: Athen
Amtssprachen: Neugriechisch
Währung: Euro
Zeit: MEZ +1 Std.; MESZ +1 Std.
Griechenland besteht aus Halbinseln und Inselketten, die aus vom Mittelmeer überfluteten Gebirgsketten stammen. Die Küsten werden von tiefen Buchten zerschnitten und die gesamte Region ist geologisch instabil, wodurch sie häufig von Erdbeben erschüttert wird. Das griechische Festland umfaßt den südlichen Teil der Balkaninsel. Im Süden liegt die Peloponnes, vom Festland durch den Kanal von Korinth getrennt, der das Ägäische Meer mit dem Ionischen Meer verbindet. Mehr als 2000 Inseln - weniger als 200 sind bewohnt - machen ein Fünftel der Landesfläche aus, dabei ist Kreta in der südlichen Ägäis die größte Insel. Zu den Ionischen Inseln, die westlich vom Festland liegen, gehören Korfu, Leukas, Kephallenia und Zante. Die zwei größten Inselgruppen bilden die Kykladen in der südlichen Ägäis und östlich von ihnen die 12 Inseln des Dodekans. Auf dem östlichen Finger der Halbinsel Chalkidike liegt im Norden des Landes das, seit der Besetzung Tibets durch China, letzte theokratische Staatswesen der Welt: die orthodoxe Mönchsrepublik Athos.
Eine grundsätzliche Reisezeit gibt es für Griechenland eigentlich nicht, da es über das ganze Jahr keine einheitliche Witterung für ganz Griechenland gibt. Im Nordosten strömt kalte Luft aus aus dem östlichen Balkan ein. Für die schneebedeckten Gipfel der Gebirge sorgen die eisigen Nordwinde. Im Süden dagegen herrschen durch warme Winde milde Winter. Es regnet im allgemeinen nur im Herbst und Winter, am stärksten an den Hängen der westlichen Küstengebirge. Wer ausschließlich einen Badeurlaub machen möchte, sollte von Mitte Juni bis Ende September nach Griechenland reisen. Das Wasser hat dann Temperaturen von 22 bis 27 °C. Die Tagestemperaturen liegen im Juli und August aber häufig weit über 30 °C - teilweise sogar um die 40 °C. Die Hitze kann dann manchmal richtig zur Last werden. Wer viel unternehmen möchte (z.B. Besichtigungstouren oder größere Rundfahrten), sollte den Hochsommer meiden. Für derartige Unternehmungen empfiehlt sich der Mai und die erste Hälfte vom Juni sowie die Zeit von Mitte September bis Mitte Oktober. Die Temperaturen sind dann erträglich und Ausflüge werden nicht zum Stress. Der Mai hat noch den großen Vorteil, dass in dieser Zeit in Griechenland noch alles schön grün ist und viele Blumen blühen.
Hellas, das antike Griechenland, war das geistig-kulturelle Zentrum des Abendlandes. Seine Errungenschaften in den bildenden Künsten, der Architektur, Wissenschaft, Mathematik, Philosophie und Literatur prägen die europäische Kultur bis heute. Das Ideal der Demokratie, die Herrschaft des Volkes, wurde von griechischen Staatsphilosophen erdacht. Alexander der Große brachte die hellenische Kultur bis ins heutige Indien, aber sein Großreich erlosch bald nach seinem Tod 323 vor Christus. Für fast zwei Jahrtausende verloren die Hellenen ihre Unabhängigkeit an die Römer, das Byzantische und schließlich das Osmanische Reich. Inspiriert von der französischen Revolution und den idealen der Aufklärung forderten Anfang des 19. Jahrhunderts auch die Griechen die Unabhängigkeit. Im Befreiungskrieg 1821 bis 1829 wurden sie von Frankreich, England und Russland unterstützt, was 1830 zur Unabhängigkeit führte. In den Balkankriegen 1912/13 expandierte Griechenland in etwa auf die Grenzen seines heutigen Terretoriums. Nach den beiden Weltkriegen war das Land von Instabilität gekennzeichnet, was zu Bürgerkriegen, Putschen aund Aufständen führte, ehe 1974 die Monarchie durch eine demokratische Verfassung abgelöst wurde. Bis zur heutigen Zeit steht Griechenland in einem ständigen Konflikt mit der Türkei.
Die griechische Wirtschaft hat in den vergangenen Jahren im Hinblick auf Stabilität einen bedeutenden Fortschritt erzielt. Griechenland erfüllt seit Beginn des Jahres 2000 alle Maastrichter Konvergenzkriterien und ist somit am 1. Januar 2001 der Europäischen Währungsunion beigetreten. In der Wirtschaftspolitik wird der Stabilisierungs- und Reformkurs fortgesetzt. Die Wachstumsraten der griechischen Wirtschaft liegen über dem EU-Durchschnitt, wobei die Wachstumsmotoren sowohl die öffentlichen als auch die privaten Investitionen sind.
Ca. 15% der Bevölkerung leben auf den Inseln (Kreta hat als größte Insel ca. 500.000 Bewohner). Gastfreundschaft ist für die Griechen kein Fremdwort, doch der Tourismus mit seinen teilweise sehr negativen Erscheinungen hat so einiges zerstört. Häufig wurde die Freundlichkeit der Griechen von hemmungslosen Touristen ausgenutzt. Außerdem fällt es vielen Touristen schwer, einer manchmal fremdartigen Kultur den angemessenen Respekt entgegenzubringen. Das haben natürlich auch die Griechen mitbekommen und sehen daher in den Touristen häufig auch nur noch einen Fremden, der seinen Urlaub in Griechenland verbringen will. Trotzdem ist die Freundlichkeit den Urlaubern gegenüber geblieben, man ist jedoch etwas distanzierter. Einladungen zum Essen oder zu einem Besuch in das Haus eines Griechen werden jedenfalls wesentlich seltener ausgesprochen - besonders in den großen Touristenzentren. In kleineren Dörfern wird die frühere Gastfreundschaft aber häufig noch in der ursprünglichen Form gepflegt.
Tausende Jahre der Rodung und intensiven landwirtschaftlichen Nutzung sowie der Viehaltung haben dazu geführt, daß die ursprüngliche dichte Bewaldung zerstört wurde und nur noch ein Fünftel des Landes mit Wald bedeckt ist. Strauchiges Bergland dominiert in den Tieflandgebieten und auf den Peloponnes. Da auf den Ionischen Inseln Korfu und Leukas mehr Niederschläge fallen, fällt die Vegetation dort üppiger aus. In den nördlichen Wäldern leben einige Tierarten, die heute in Europa nahezu ausgestorben sind, wie Wölfe, Bären und Luchse. Im Süden gibt es Reptilien, darunter sogar Chamäleons. Viele Schildkrötenarten sind durch den Tourismus und die Umweltverschmutzung vom Aussterben bedroht.
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