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Kurze Landesinformationen Ausführliche Beschreibungen von: Neu Delhi Einreise, Adressen, Gesundheit, Sicherheit, Feiertage, Hinweise Bildgalerie mit zahlreichen Fotos

Im Land der scharfen Gewürze


Das Kulturland Indien zählt zu den ältesten der Welt und die jahrtausendealte Geschichte spiegelt sich in einer Fülle imposanter Bauten wider. Das Land ist übersäht mit Denkmälern, grandiosen Tempeln und Moscheen, prächtigen Maharaja-Palästen und einsamen Höhlenklöstern. Die abwechslungsreiche Landschaft, die vielfältige Vegetation und die vielschichtigen Traditionen des alltäglichen Lebens hinterlassen dabei einen bunten Bilderreigen unvergeßlicher Reiseimpressionen.
Indien steht zwar nicht im Mittelpunkt des touristischen Interesses, aber nichts desto trotz verzeichnet das Land stetig steigende Besucherzahlen. Neben dem tropischen Südindien mit seinen Nationalparks und traumhaften Sandstränden, ist vor allem der Himalaya mit seiner Bergwelt und seinem etwas milderen Klimas für uns Europäer ein Hauptanziehungspunkt.



Fläche: 3.166.414 km²
Einwohner: ca. 1,1 Milliarden
Hauptstadt: Neu-Delhi
Amtssprachen: Hindi und Englisch
Währung: Indische Rupie
Zeit: MEZ +4.5


Karte von Indien

Der indische Subkontinent, eine große Halbinsel in Südasien, hat eine Fläche, die etwa ein Drittel der Größe Europas ausmacht. Das Land lässt sich grob in drei Regionen aufteilen: das Himalaya-Gebirge, welches mit einer Länge von 3500 km die Nord- und Ostgrenze Indiens bildet, das Flussnetz und -delta des Ganges, das den ganzen Norden durchzieht und das im Süden anschließende Hochland des Dekhan mit den Randgebirgszügen der Westlichen und Östlichen Ghats. Die verschiedenartigen Landschaften Indiens sind ein Beispiel für die Plattentektonik, denn das Himalaja-Gebirge und der Große Graben im Süden entstanden durch den Zusammenstoß zweier erdgeschichtlich alter Kontinentalplatten.

Mit Ausnahme der Bergregionen ist Indiens Klima vornehmlich tropisch, wobei Nord- und Zentralindien kontinentaler geprägt sind als der maritime Süden. So treten im Norden im Jahresverlauf teils erhebliche Temperaturschwankungen auf. Während in den nördlichen Tiefebenen im Dezember und Januar nur 10 bis 15 Grad Celsius herrschen, sind in der heißesten Zeit zwischen April und Juni Höchsttemperaturen von 40 bis über 50 Grad Celsius möglich. Im Süden Indiens ist es dagegen ganzjährig heiß. Von Juni bis September bringt der feuchtwarme Sommermonsun anhaltende Regenfälle und verwandelt weite Teile des Landes in eine schwüle Dampfsauna. Der Monsun setzt zuerst im Süden, dann im Norden ein und verschwindet umgekehrt, so daß er im Norden wesentlich kürzer ist. Die wärmste Jahreszeit ist zwischen Mai und Juli (bis zu 45°C im Norden des Landes). Im Oktober beginnt für Indien die angenehmste Jahreszeit mit milden Temperaturen, blauem Himmel und viel Sonne.Zum Seitenanfang

Bereits vor mehr als 4500 Jahren entstand eine Hochkultur mit großen Städten, wie Ausgrabungen von Mohenjo Daro und Harappa im Industal zeigen. Die Arier, Nomaden aus Zentralasien, begründeten um 1000 v. Chr. Indien. 327 v. Chr. drang Alexander der Große bis Indien vor, mußte aber im Fünfstromland (Pandschab) umkehren, da seine Soldaten meuterten. Kurz danach entstand mit der Maurya- Dynastie das erste indische Großreich. Von 1000 an eroberten islamische Eindringlinge große Teile Nordindiens und begründeten Anfang des 16. Jh. das Mogulreich, von der heute noch imposante Baudenkmäler zeugen. In der Folgezeit wurde die Linie der religiösen Toleranz verlassen und räuberische Glaubensbrüder zerstörten das Reich. So hatten die europäischen Kolonialmächte leichtes Spiel in dem Riesenland ohne zentrale Autorität. Die Briten setzten sich schließlich gegen portugiesische und vor allem französische Konkurrenz durch. Ihre East India Company erhielt 1765 die Verwaltungshoheit über Bengalen, eignete sich in der Folgezeit große Teile des Subkontinents an und beutete ihn erfolgreich aus. 1885 formierte sich mit dem Indian National Congress eine Unabhängigkeitsbewegung, die durch den Ersten Weltkrieg und ein Massaker, das der britische General Dyer 1919 unter friedlichen Demonstranten in Amritsar verübte, gewaltigen Auftrieb erlebte. Die charismatische Symbolfigur der Bewegung wurde zu einer Jahrhundertgestalt: Mohandas Karamchand Gandhi, genannt Mahatma, die Große Seele. Ihm gelang es, die Macht der Kolonialherren mit seiner Kampagne des gewaltlosen Widerstands zu zermürben. Als nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs der britische Premier Winston Churchill abgewählt wurde, war der Weg frei für Indiens Unabhängigkeit. Allerdings zu einem furchtbaren Preis, denn Indiens Muslime, die jahrhundertelang über die Hindu- Mehrheit geherrscht hatten, wollten nun nicht unter Hindu- Regime leben und verlangten ihren eigenen Staat. Der Liquidator der Kolonieherrschaft fand keinen anderen Ausweg, als sich dem Ultimatum des Muslimführers zu beugen: "Indien wird geteilt, oder aber es wird zerstört werden." Indiens Muslime erhielten gegen den Protest Gandhis Pakistan. Während die neuen Herren 1947 in Karatschi und Delhi die Geburt ihrer freien Staaten feierten, gingen sich die Völker an die Kehle, Nachbarn fielen wie besessen übereinander her, folterten, vergewaltigten, plünderten und mordeten Angehörige der jeweils anderen Religion. Traurige Bilanz: etwa 1 Mio. Tote und 12 Mio. Flüchtlinge. Der gewaltlose Gandhi selbst fiel 1948 unter den Kugeln eines Hindu- Fanatikers. Resultat von bisher vier Kriegen ist eine noch immer andauernde Teilung des Territoriums entlang der laut internationalen Beobachtern "gefährlichsten Grenze der Welt".

Obwohl die indische Wirtschaft in Teilbereichen, wie der Informationstechnologie oder der Pharmazie, und die indische Forschung, etwa in Raumfahrt oder Biotechnologie, in die internationale Spitzenklasse aufgestiegen ist, hat das allgemein gute Wirtschaftswachstum der vergangenen dreizehn Jahre das Land nicht aus der Gruppe der Entwicklungsländer herausgebracht. Die dualistische indische Wirtschaftsstruktur besteht zum einen aus einer wachsenden Mittelschicht von mehr als 70 Mio. Einwohnern mit ansehnlicher Kaufkraft und zum anderen aus der Mehrheit der Bevölkerung, insbesondere der Landbevölkerung, die am Wirtschaftsgeschehen kaum teilnimmt. Etwa ein Viertel der über eine Milliarde Menschen in Indien lebt unterhalb der Armutsgrenze und muss mit weniger als einem USD täglich auskommen. Knapp 80% aller Menschen leben von weniger als 2 USD am Tag. Mehr als ein Viertel aller Inder sind Analphabeten. Ein großer Teil des wirtschaftlichen Wachstums wird überdies durch das starke Bevölkerungswachstum von zur Zeit ca. 12 Mio. Menschen im Jahr aufgezehrt. Die Regierung Indiens verfolgt die Vision, mit Hilfe hoher Wachstumsraten der Wirtschaft die Armut im Land erfolgreich bekämpfen zu können und Indien bis ins Jahr 2020 in ein „developed country“ transformieren zu können.

Indien ist mit mehr als eine Milliarde Einwohnern das Land mit der zweitgrößten Bevölkerung der Welt nach China. Die indische Bevölkerung stellt etwa 16,7% aller Menschen, die diesen Planeten bewohnen. Der Rhythmus des Bevölkerungswachstums ist weiterhin hoch, obwohl er sich in den letzten Jahrzehnten stabilisiert hat. Indien gehört zu den größten Kulturnationen der Welt mit einer reichen Kunst- und Philosophiegeschichte. Der Hinduismus bestimmt das tägliche Leben in Indien. Regelmäßige Wallfahrten zu den heiligen Plätzen der zahlreichen Gottheiten sind für die meisten Inder selbstverständlich. Obwohl der Buddhismus in Indien seinen Ursprung hat, ist er in Indien fast nicht mehr vertreten.

Heute ist weniger als ein Fünftel der Landesfläche bewaldet. Die meisten Flußmündungen haben an ihrem seewärts gewandten Ende Mangrovenwälder. Die Sundarbans an der Gangesmündung sind mit 4000 km2 einer der größten Mangrovensümpfe der Welt. In Assam im Nordosten und die Westghats an der Südwestküste wachsen feucht-tropische Regenwälder und im niederschlagsreichen Osthimalaja herrschen immergrüne Eichen und Kastanien vor. In den höheren Lagen gedeihen Rhododendren. Indiens artenreiche Tierwelt ist gefährdet, da durch Rodungen die Lebensräume der Tiere zerstört werden. Zahlreiche Naturschutzgebiete wurden geschaffen, um die Tiere vor dem Aussterben zu bewahren. Zu den geschützten Arten gehören der Indische Elefant, das Indische Rhinozeros, das Gaurarind, der Asiatische Löwe, der Tiger, der Schneeleopard, der Moschushirsch, die große indische Trappe und der Gavial.

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