Inseln des Überflusses
Vor ewigen Zeiten, als die Oberfläche uneres Planeten noch lange nicht die heutige Form hatte, brach der gewaltige Urkontinent Gondwanaland auseinander. Ein paar Granitbruchstücke kamen schließlich im Südwesten des Indischen Ozeans zur Ruhe und liegen nun wie glitzernde Smaragde im kristallklarem Wasser. Die meisten von ihnen sind unberührt und allesamt sind sie eine einzigartige Zuflucht für einige der seltensten und exotischsten Pflanzen und Tiere der ganzen Welt. Bei einem Seychellen Urlaub bietet die fast unberührte Inselwelt idyllische Lagunen, malerische Buchten und weiße Traumstrände. Doch nur zum Baden und Tauchen wären die Seychellen viel zu schade, denn auch das Landesinnere der Inseln hat einiges an Naturschönheiten zu bieten. Reiseangebote auf die Seychellen können Sie bei allen großen Reiseveranstaltern finden. Hier finden Sie auch entsprechende Informationen zu den Angeboten auf den einzelnen Inseln, beziehungsweise Hinweise zum Zusammenstellen von Insel Hopping Reisen.
Fläche: 454 km² (Seefläche: 400.000 km²)
Einwohner: 75.000
Hauptstadt: Victoria (Mahe)
Amtssprachen: Kreolisch, Englisch, Französisch
Währung: Seychellen-Rupie (SR)
Zeit: MEZ+3 Std.; MESZ+2
Der Seychellen-Archipel liegt etwa 1000 km östlich der Küste Kenias und umfaßt 400.000 km² des indischen Ozeans nordöstlich von Madagaskar. Innerhalb der riesigen Seefläche liegen 115 größere und kleinere Inseln. Die Inneren Seychellen sind eine dichte Gruppe aus 42 Granitinseln - die einzige Inselgruppe der Welt, die aus Granit besteht. Alle Inseln einschließlich der zweitgrößten Insel Praslin sind weniger als 65 km von Mahé entfernt. Die Koralleninseln der Äußeren Seychllen bedecken ein großes Gebiet südwestlich der Granitinseln. Sie liegen nur wenige Meter über dem Meeresspiegel, sind aber dank jahrelanger reichhaltiger Guano-Düngung dicht und üppig bewachsen. Aldabra ist das größte Atoll der Welt, macht ein Drittel der Landfläche der Seychellen aus und ist zum UNESCO-Naturdenkmal erklärt worden.
Wegen der Lage nur 5 Grad südlich des Äquators herrscht das ganze Jahr über tropisches Klima mit wenigen ausgeprägten Trocken- und Regenperioden. Es ist eigentlich immer hochsommerlich warm, mit Tagestemperaturen von 27-32°C und Nachttemperaturen von 24-27°C. Monsunregen erreichen die Inseln zumeist zwischen November und Februar zusammen mit den Passatwinden aus dem Nordwesten. Dieser schwülen Jahreszeit folgt kühleres Wetter, wenn von Mai bis September der Passat aus Südosten weht. Das Meer ist zu dieser Zeit unruhiger und das Wasser weniger klar.
Im 7. Jahrhundert entdeckten arabische Seefahrer die zentrale Inselgruppe der Seychellen, die jedoch wegen ihrer Lage abseits der damaligen Seewege auch im Zuge der europäischen Entdeckungsfahrten nicht in Besitz genommen wurden. Erst Ende des 18. Jahrhunderts siedelten sich französische Kolonisten an und bestellten die Plantagen mit Hilfe von Sklaven. Die Sklaverei endete mit der Übernahme der Inselgruppe durch die Engländer im 19. Jahrhundert und es entstand die typische kreolische Mischbevölkerung. Anfang der 1970er entwickelten sich zwei politische Parteien (SDp und SPUP), die für die Unabhängigkeit kämpften und 1976 auch durchsetzten. Ein Jahr später glang der SPUP ein unblutiger Putsch und es wurde ein Einparteienstaat nach osteuropäischen Muster errichtet. Als die sozialistischen Staaten in Europa jedoch zusammenbrachen, orientierte man sich wieder nach Westen und verabschiedete 1993 eine demokratische Verfassung.
In vergangenen Jahrhunderten lebten die Seychellen vom Export von Kopra und Gewürzen. Nach dem Preisverfall dieser Produkte Anfang der siebziger Jahre überflügelte der Tourismus die Landwirtschaft als größten Wirtschaftszweig der Seychellen. Der Fremdenverkehr ist heute bei weitem der wichtigste Arbeitgeber und erbringt 70% der Devisen. Bei insgesamt nur 20.000 Arbeitskräften und wenigen geeigneten Anbauflächen ist der Aufbau einer für die eigene Bevölkerung und die Touristen ausreichenden Lebensmittelproduktion unmöglich. Der Wert der einheimischen Währung wird daher durch staatliche Kontrolle der Wechselkurse hoch gehalten, so dass die Deviseneinnahmen aus dem Tourismus ausreichn, die nötigen Importe zu bezahlen. Die Industrie beschränkt sich auf Brauereierzeugnisse, Tabak, Plastik, Seife und Waschmittel sowie einige kleinere Fertigungsbetriebe. Eine nationale Ölgesellschaft wurde 1980 gegründet, nachdem vor den Küsten Erdgas gefunden wurde. Fisch, Kopra und Zimt sind die wichtigsten Exporterzeugnisse; Nahrungsmittel, Brennstoffe, Konsumgüter und Transportmittel werden eingeführt. Die Haupthandelspartner sind Grossbritanine, Jemen, Deutschland und die Staaten der South African Customs Union (Südafrika, Botswana, Namibia, Lesotho und Swasiland).
Das Leben auf den Inseln ist einfach und anspruchslos, und der Tourismus wird behutsam ausgebaut, um den ursprünglichen Charme der Seychellen zu erhalten. Gastfreundschaft wird großgeschrieben und Besucher werden oft in Privathäuser eingeladen (die Gastgeber freuen sich über ein Geschenk). Im Laufe der knapp 200jährigen Besiedlung durch französische Kolonisten und deren Sklaven aus Afrika und Madagaskar hat sich eine kreolische Mischbevölkerung entwickelt. Muttersprache aller Seychellois ist das kreolische, eine Mischsprache auf der Basis des französischen zur Zeit der ersten Besiedlung. In diese Sprache sind viele Worte aus dem afrikanischen Suaheli, dem Madagassischen und in den letzten Jahren auch aus dem Englischen eingeflossen. Die Seychellois sind überwiegend Katholiken, etwa 10% gehören der anglikanischen Kirche an und ein kleiner Anteil sind Hindus.
Durch die Trennung der Inseln seit Millionen von Jahren hat sich eine eigenständige endemische Flora und Fauna entwickelt, die am ehesten mit der von Madagaskar zu vergleichen ist. Berühmtestes Beispiel für die Einmaligkeit der seychellischen Pflanzenwelt ist die Meereskokosnuss (Koko Dmer). Diese Palme findet man ausschließlich auf den Inseln Praslin und Curieuse. In der Tierwelt ist die Riesenschildkröte ein Überbleibsel aus der Urzeit. Sie lebt in einigen hunderttausend Exemplaren auf Aldabra noch in ihrer urspünglichen Umgebung. Ein wichtiger Vorteil der Seychellen gegenüber anderen Reisezielen liegt in der konsequenten Umweltschutzpolitik der Regierung(en). Bereits in den 60er Jahren, als nur etwa 500 Touristen pro Jahr ins Land kamen, wurden rigorose Bestimmungen erlassen. So verfügt beispielsweise auch heute noch jede Insel über ein intaktes Saumriff. Zustände, von denen man in der Karibik nur noch träumen kann. Nirgendwo (außer wenigen Bausünden der 70er) durften Gebäude höher als die umgebenden Bäume gebaut werden, so daß trotz ihrer recht dichten Besiedelung auch die Hauptinsel Mahé nicht verbaut wirkt. Auf den übrigen Inseln sind schon asphaltierte Straßen selten, von großen Gebäuden ganz zu schweigen. Überhaupt präsentiert sich das Landschaftsbild fast überall ausgesprochen harmonisch und ist vielerorts von geradezu spektakulärer Schönheit.
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