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Zwischen Orient und Küstentrubel


Türkei - dieses Wort löst immer noch Assoziationen an Sultane und Haremsdamen, an verschleierte Frauen und orientalische Basare aus. Obwohl inzwischen über 5 Mio. Türken in Deutschland heimisch sind, ist uns das Land fremdgeblieben.
Während die Weiten des Anatolischen Hochlandes vom Tourismus- und Industrialisierungsboom verschont bleiben, verleiht der Küstenstreifen am Mittelmeer mit seinem subtropischen Klima den Reiz des Südens. Im Landesinneren scheint die Zeit stehengeblieben zu sein, an der Küste jedoch wird mittlerweile jede idyllische Bucht mit Urlaubssiedlungen zugepflastert und den drei großen S (Sonne, Saufen, Sex) gefrönt.
Nur wenige Kilometer von den glitzernden Hotelpalästen entfernt kommt man in Dörfer, wo Auto und Kühlschrank noch nicht selbstverständlich sind, wo die Frauen wie seit Jahrtausenden den Tag bei harter Feldarbeit verbringen, wo die Teehäuser noch reine Männerdomäne sind. Aber nur dort wird man die berühmte herzliche Gastfreundschaft als echte Tradition erleben können.



Fläche: 780.576 km²
Einwohner: ca. 68 Millionen
Hauptstadt: Ankara
Amtssprachen: Türkisch
Währung: Türkische Lira
Zeit: MEZ +1 Std.; MESZ +1 Std.


Karte der Türkei

Das Staatsgebiet erstreckt sich zu etwas mehr als 3% auf Europa, der Rest verteilt sich auf jene Landmasse zwischen Europa und Asien (Anatolien). Durch die Norddrift der Arabischen Scholle wurden zwei große Gebirgszüge aufgefaltet, im Norden das Pontische Gebirge und im Süden das Taurus-Gebirge. Nach der geographischen Breite liegt das Land zwar gänzlich in der mediterranen Subtropenzone, doch entspricht das Klima des durch Gebirge vom Meer abgeschlossenen Inneranatolien ganz dem kontinentalen Zentralasien. Während an den Küsten heiße bis warme Sommer und regenreiche, aber frostlose Winter herrschen, verzeichnet das Landesinnere kalte Winter und insgesamt sehr spärliche Niederschläge.

Die Mittelmeerküste der Türkei ist nicht ohne Grund als "Türkische Riviera" bekannt geworden. Sie beginnt mit dem Kemer-Gebiet, das wohl ohne allzu große Übertreibung als schönstes Urlaubsgebiet am Mittelmeer bezeichnet werden kann. Zwischen Antalya und Alanya dann reihen sich an endlosen Sandstränden die Hotels.

Die Entwicklung des geographischen Raums der heutigen Türkei gestaltete sich durch die gesamte Geschichte sehr differenziert. Zeitweise unterlag die Türkei der Herrschaft der Griechen, Phryger, Lyder, Perser und Römer. Danach erfolgte eine Wandlung in das Byzantinische und anschließend in das Osmanische Reich. Nach der Gründung der Türkischen Republik 1923 wurde Atatürk Staatspräsident. Er verlegte die Hauptstadt von Istanbul nach Ankara und begann mit einer umwälzenden Reformpolitik.

Während die Landwirtschaft weiterhin rückständig, aber kostengünstig produziert, verbucht die gewerbliche Wirtschaft überproportionales Wachstum. Die Steigerung des Bruttosozialprodukts führte jedoch aufgrund des starken Bevölkerungsanstiegs nicht zu einer Verbesserung des Pro-Kopf-Einkommens. Dazu kommen eine extrem hohe Inflation (70 bis 100% jährlich) und hohe Arbeitslosigkeit.

Die landesweite Bevölkerungsdichte ist zwar nicht sehr hoch, doch konzentrieren sich die Einwohner auf wenige Ballungszentren. Neben den Agglomerationen von Istanbul, Ankara und Izmir konnten vor allem die Küstenprovinzen am Mittelmeer fast eine Verdreifachung der Bevölkerung in den letzten 25 Jahren verzeichnen. Der Urbanisierungsgrad ist aufgrund ausgeprägter Landflucht mit 70% städtischer Bevölkerung sehr hoch.

Der deutlichen Gliederung der Klimazonen entsprechen die Vegetationszonen. Die niederschlagsreichen Küstengebiete weisen bis zu den Hochkämmen der Gebirge in der Regel üppigen Pflanzenwuchs auf. Das Bild wandelt sich jedoch schlagartig, wenn man die Gebirge überquert und ins Binnenland fährt, das in deren Regenschatten liegt. Weite waldlose Steppenlandschaften, teilweise sogar Halbwüsten mit Dornpolstern und Disteln, kahle, stark erodierte Bergflanken bilden hier den üblichen Landschaftstyp.

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